Wimperfledermaus

Wie Fledermaus und Auerhahn klingen: Hier im Tonbeitrag von Klaus Gülker können Sie es hören.

Im Winter hält die Wimperfledermaus wie alle Fledermausarten Deutschlands Winterschlaf. Hierfür begibt sie sich in unterirdische Quartiere wie Höhlen, Stollen und Keller. Auch der Leopold-Stollen wird von der Wimperfledermaus als Winterschlafplatz aber auch als sogenanntes „Schwärmquartier“ genutzt. Hier treffen sich im Herbst die Männchen und Weibchen zum „Hochzeitstanz“, d.h. die Paarung findet statt.

Im Sommer nutzten die Wimperfledermaus-Weibchen Gebäudequartiere in Dachstühlen oft älterer Gebäude. Sie finden sich im sogenannten Wochen-stubenquartier im Mai zusammen und ziehen bis August ihre Jungen groß. Eine Wochenstubenkolonie der Wimperfledermaus kann aus mehreren hundert Weibchen bestehen. Die Wochenstubenquartiere werden über viele Jahre hinweg regelmäßig aufgesucht. Die Männchen übertagen im Sommer meist einzeln unter Dachvorsprüngen oder in Baumquartieren im Umfeld um das Wochenstubenquartier der Weibchen herum.

Ihre Nahrung, überwiegend Fliegen und Spinnen, sucht die Wimperfledermaus vor allem in Laub- und Laubmischwäldern, im Bereich von Feldgehölzen und in Obstwiesen. Besonders interessant ist, dass die Wimperfledermaus auch häufig in Viehställen auf Beutejagd geht.

Die Wimperfledermaus fliegt in einer Nacht von ihrem Quartier bis zu 16 km zu den Jagdgebieten. Dabei bewegt sie sich immer dicht entlang von Leitstrukturen wie Hecken, Waldrändern, Baumreihen und Feldgehölzen fort. Durch den offenen Luftraum bewegt sich die Wimperfledermaus selten. Auch hell beleuchtete Bereiche meidet sie auf ihren Flügen.

Für den Erhalt und Schutz der Wimperfledermaus ist es zum einen sehr wichtig, die Quartiere störungsfrei zu belassen, zu erhalten und zu schützen. Zum anderen braucht sie ausreichend Jagdhabitate und auch unbeleuchtete Leitstrukturen auf dem Weg dorthin.

Freiburger Institut für angewandte Tierökologie GmbH (FrInaT)

 

 

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Der Plastikmensch in Kirchzarten

Der Plastikmensch…
ist nach Kirchzarten gekommen
Erwachsene bleiben stehen und zücken ihr Handy, Kinder fragen ihre Eltern „was das denn ist“ und auch der Kunst fernstehende Passanten schenken der Skulptur einige Momente Aufmerksamkeit.
„Dann ist schon viel gewonnen“, könnte man meinen…Entdecken kann man beim Betrachten so manche bekannten Dinge: Vielerlei Verpackungen aus Plastik, vom Joghurtbecher über die Käseverpackung bis zur Weichspülflasche. Sieht genau so aus wie zu Hause im Bad, neben dem Waschmittel. Was hat es mit der rd. 3,5 Meter hohen Skulptur auf sich?
Geschaffen hat sie vor ca. fünf Jahren der Kappler Künstler Thomas Rees. Rees bediente sich einem alten Guss-Ofen, der den Kern der Skulptur darstellt. Der Guss-Ofen stammt noch aus einer Zeit vor dem Plastik. Um den Kern ist verschiedener Plastikmüll gewickelt. So wie der Plastikmensch von diesem Stoff umgeben ist, so prägend ist Kunststoff auch für uns Menschen. Kunststoff/Plastik umgibt uns gewollt, in vielerlei geschaffenen und sinnvollen Dingen und ungewollt, meist als Abfall am Straßenrand oder in der Natur herumliegend. In der Hand hält der Plastikmensch einen Speer mit einem Fisch. Der Fisch steht für die Meere, die mittlerweile ebenfalls voller Plastik sind. Rund um den Globus wird in den Weltmeeren Plastik verteilt, Fische verenden daran, das Plastik reichert sich in diesen an und gelangt über die Ernährungskette in den Menschen. Plastik treibt in riesigen Strudeln auf dem Meer und setzt sich langsam darin ab. Leider zersetzt oder verrottet es nicht, lediglich die Kunststoffteile werden immer kleiner. Der Plastikmensch ist eine Art Mahnmal, der die Menschen aufrütteln soll, ihren Plastikkonsum zu überdenken. Er soll auf dieses aktuelle Thema (mehr denn je) aufmerksam machen.

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