Mensch – Zeit – Erde, Das Projekt

 

Themenweg Lebensraum Freiburg-Kappel

Das Kappler Tal ist ein Ortsteil der Stadt Freiburg und erstreckt sich vom Dreisamtal (338m Höhe) bis zum Schauinslandgipfel (1284m Höhe). Es gehört zum Biosphärengebiet Schwarzwald, das seit dem Jahr 2017 UNESCO-Naturerbe ist.

In diesem Kontext wurde 2019/20 das vom Biosphärengebiet Schwarzwald geförderte Projekt „Mensch – Zeit – Erde, Themenweg Lebensraum Freiburg-Kappel“ konzipiert.

In Zusammenarbeit des Kunst- und Kulturvereins Freiburg-Kappel e.V. mit der Ortsverwaltung Freiburg-Kappel und der Stadt Freiburg entstanden zwei Rundwege, die die Besucher*innen an verschiedene Stationen im vorderen Kappler Tal (kleiner Rundweg 6,95km) und im hinteren Kappler Tal (großer Rundweg 12,8km) führen. 

Die Stationen bestehen aus:

19 Infotafeln + Bergwerksausstellung

Sie geben anhand von Beschreibungen, Bildern und gesprochenen Geschichten einen Einblick in das Kappler Tal, seine Kultur und seine wechselhafte Geschichte – mit besonderem Schwerpunkt auf der Zeit des Bergbaus.

10 Soundscapes (Klanglandschaften)

Die akustische Signatur einer Landschaft enthält eine Vielzahl von Informationen über das jeweilige Ökosystem – nicht nur über das Vorkommen verschiedener Tierarten, sondern auch über seine strukturelle Zusammensetzung, den Grad der menschlichen Beeinflussung, jahres- und tageszeitliche Rhythmen sowie über klimatische Wechselbeziehungen. Dazu stehen 47 Tonaufnahmen mit Klängen und Geräuschen vielfältiger Art und mit ihnen verbundene Erklärungen zur Verfügung.

 7 Skulpturen

Menschliches Streben, Leben, Verführung, Hoffnung, Suche, Verbindungen, Globalisierung und der Umgang mit unserer Welt – alte Themen, die aber auch im 21. Jahrhundert nicht an Aktualität eingebüßt haben, werden in sieben großformatigen Holzskulpturen aufgegriffen und interpretiert.

Die App BIOS Kappler Tal begleitet multimedial durch den Themenweg. Sie umfasst eine interaktive Karte, welche die beiden Rundwege und deren verschiedene Stationen anzeigt und so eine selbständige Navigation durch das Gebiet ermöglicht. Die Informationen und Bilder der Infotafeln und die dazu erzählten Geschichten können über die App abgerufen werden. Auch die Soundscapes mit Klangbeispielen sowie ergänzende Informationen und Bilder sind in der App hinterlegt. Zudem stellt die App zu den sieben Skulpturen Hintergründe in Bild, Text und Ton bereit.

Alle Stationen sind in der App aufgelistet und können automatisch GPS- gesteuert ablaufen aber auch händisch ausgewählt werden.

die App: 

BIOS Kappler Tal

 

 

 

Lebensraum Mensch.– Gedanken zu dem Projekt 

 

Mit diesem Stichwort ist die Existenzgrundlage des Menschen umfassend getroffen, wobei jener Raum das vielfältig außermenschliche Leben voraussetzt. Wir Menschen bilden mit Tieren, Pflanzen und der gesamten substantiellen Natur eine Lebensgemeinschaft. Gemeinschaft heißt auch, dass wir nur als soziale Wesen überleben können und mit Verstand und Vernunft die menschlichen Fähigkeiten erhalten haben, das Zusammenleben selbst zu gestalten und zu organisieren. Überall wo Menschen leben, ist hierfür schon Raum gegeben bzw. genommen worden, durchaus einschneidend für die bereits vorhandene Natur, oft segensreich, noch öfter schadhaft. Unsere Lebensräume sind sehr unterschiedlich begütert, ärmlich und (zu) reich. Während zahllose Menschen mit dem Dürftigsten ihr nacktes Leben erhalten müssen, dürfen wir in unseren Breiten häufig aus dem Vollen schöpfen. Wir haben Arbeit, Erwerb und Bildungschancen, nehmen teil am kulturellen Fortschritt, an der Veredelung unseres Daseins durch gestaltete Kunst und schöngeistigen Genuss. Zudem sind wir ohne unser Zutun in eine wundervolle Landschaft hineingeboren, welche wir verantwortungsvoll zu erhalten bemüht sein müssen.

Hierfür wurde ein überregionales Projekt gestartet, das von der UNESCO als Naturerbe anerkannte Biosphärengebiet, mit dem Ziel, unseren unmittelbaren Lebensraum bewusst wahrzunehmen, ihn lebendig und nachhaltig zu bewahren, ihn auszugestalten und für die Zukunft zu pflegen: „Livingroom for future“.

Dass die Kappler Gemarkung zum ausgewiesenen Biosphärengebiet Schwarzwald gehört und dadurch die Stadt Freiburg sich auch dieses Kulturgut auf ihre grüne Fahne schreiben darf, ist ein Gewinn für Mensch und Natur unseres Gemeinwesens.

Die Aufgabe der weiteren Gestaltung dieses großartigen Projektes ist auch uns Bürgern in die Hand gegeben. Besonders der Kunst- und Kulturverein in Kappel nimmt sich dieser arbeitsintensiven Aufgabe an. Zur Präsentation und zum Erlebenkönnen unserer geschichts- und kulturträchtigen Heimat wird schwerpunktmäßig ein Themenweg konzipiert und verwirklicht, an dessen Stationen (Infotafeln, Skulpturen und Soundscapes) man der Lebensgestaltung unserer Vorfahren begegnen kann, iIhrer Arbeit, ihres Glaubens, ihrer Tradition, ihres Zusammenseins, bis hin zur Lebensweise unseres 3. Jahrtausends. Dabei werden wir kunstreich auf unsere Jetzt-Zeit mit ihren Errungenschaften und tiefgreifenden Problemen aufmerksam gemacht zur eigenen Bewusstwerdung, was Dasein und öffentliches Zusammenleben heißt, uns aber auch zeigt, wie gefährdet sich alles Lebendigsein, umrahmt von Himmel und Erde, darstellt.

Manfred Reichard im  August 2020


Dieses Projekt wurde gefördert und finanziert durch:

  • durch die Stadt Freiburg insbesondere dem städtischen Forst- und Umweltschutzamt und durch
  • das Biosphärengebiet Schwarzwald beim Regierungspräsidium Freiburg und finanziert durch Mittel des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg (UM) bzw. des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR),

 

[/responsivevoice]

Am Ende des Kappler Tals

 

Ein Teil des Projektteams beim Anstoßen auf das Gelingen des Projektes am Baum der Erkenntnis …..

weiter zu:

Neueste Beiträge

Der Plastikmensch in Kirchzarten

Der Plastikmensch…
ist nach Kirchzarten gekommen
Erwachsene bleiben stehen und zücken ihr Handy, Kinder fragen ihre Eltern „was das denn ist“ und auch der Kunst fernstehende Passanten schenken der Skulptur einige Momente Aufmerksamkeit.
„Dann ist schon viel gewonnen“, könnte man meinen…Entdecken kann man beim Betrachten so manche bekannten Dinge: Vielerlei Verpackungen aus Plastik, vom Joghurtbecher über die Käseverpackung bis zur Weichspülflasche. Sieht genau so aus wie zu Hause im Bad, neben dem Waschmittel. Was hat es mit der rd. 3,5 Meter hohen Skulptur auf sich?
Geschaffen hat sie vor ca. fünf Jahren der Kappler Künstler Thomas Rees. Rees bediente sich einem alten Guss-Ofen, der den Kern der Skulptur darstellt. Der Guss-Ofen stammt noch aus einer Zeit vor dem Plastik. Um den Kern ist verschiedener Plastikmüll gewickelt. So wie der Plastikmensch von diesem Stoff umgeben ist, so prägend ist Kunststoff auch für uns Menschen. Kunststoff/Plastik umgibt uns gewollt, in vielerlei geschaffenen und sinnvollen Dingen und ungewollt, meist als Abfall am Straßenrand oder in der Natur herumliegend. In der Hand hält der Plastikmensch einen Speer mit einem Fisch. Der Fisch steht für die Meere, die mittlerweile ebenfalls voller Plastik sind. Rund um den Globus wird in den Weltmeeren Plastik verteilt, Fische verenden daran, das Plastik reichert sich in diesen an und gelangt über die Ernährungskette in den Menschen. Plastik treibt in riesigen Strudeln auf dem Meer und setzt sich langsam darin ab. Leider zersetzt oder verrottet es nicht, lediglich die Kunststoffteile werden immer kleiner. Der Plastikmensch ist eine Art Mahnmal, der die Menschen aufrütteln soll, ihren Plastikkonsum zu überdenken. Er soll auf dieses aktuelle Thema (mehr denn je) aufmerksam machen.

55. Jahrgang | Amtsblatt der Gemeinde Aktuelles | Infos | Termine | www.kirchzarten.de
 
  1. die Moorwächter vom Hinterzartener Moor Schreibe einen Kommentar
  2. Lebensraum Mensch 1 Kommentar
  3. Der „Plastikmensch“ Schreibe einen Kommentar
  4. „Baumgeschichten“ – Vom Schwarzwald bis in die Eifel“ Schreibe einen Kommentar
  5. Ukraine barfuss Schreibe einen Kommentar
  6. ARTE-TV Grenzgänger Schreibe einen Kommentar