Auerhuhn

Wie Fledermaus und Auerhahn klingen: Hier im Tonbeitrag von Klaus Gülker können Sie es hören.

Das Auerhuhn lebt in hochmontanen Wäldern. Der Schwarzwald, beheimatet das letzte vom Aussterben bedrohte Vorkommen in Baden-Württemberg. Auch hier leben noch einige wenige Auerhühner am Schauinsland, am Hundsrücken und am Rappeneck.

Abseits von neugierigen Blicken lebt das tagaktive Auerhuhn als Einzelgänger. Nur zur Balz im Frühjahr versammeln sich Hähne und Hennen an den Balzarenen. Bei Sonnenaufgang beginnt die Balz der Hähne. Mit dem typischen Balzgesang und Drohgebärden werden Konkurrenten in die Flucht geschlagen. Nach erfolgreicher Paarung brütet die Henne heimlich 8-12 Eier in einem Bodennest aus. 26-28 Tagen später schlüpfen die Küken. In ihren ersten Lebenswochen verspeisen die Küken eiweißreiche Insekten, um möglichst rasch zu wachsen. Im Sommer ernähren sich die Küken zunehmend von Beeren, besonders den Heidelbeeren, die auch von den ausgewachsenen Hühnern verzehrt werden. Die Henne „führt“ die Küken bis sich das „Gesperre“ im Herbst auflöst. Im Winter stellen Kiefern-, Tannen- und Fichtennadeln die einzige, karge Nahrung dar. Zur Verdauung werden die Nadeln mit kleinen Magensteinchen (sog. Gastrolithen) zermahlen. Im Frühjahr, zur Balz, werden die letzten Reserven aktiviert, bevor junge Blätter und Knopsen neue Energie
liefern.

Zum Schutz des Auerhuhns ist es notwendig ausreichend große, vernetzte Lebensräume zu erhalten und Störungen, besonders in den entbehrungsreichen
Wintermonaten sowie der sensiblen Balz,- Brut- und Aufzuchtzeit zu vermeiden. Wir bitten Sie daher Rücksicht zu nehmen und auf ihrer Wanderungen
auf den Wegen zu bleiben.

Auerhuhn im Schwarzwald e.V.

Quellen: 

(1) Klaus S, Andreev V, Bergmann HH, Müller F, Porkert J, Wiesner J (1989) 
   'Die Auerhühner'.
(2) MLR 2019: Wildtierbericht für Baden-Württemberg 2018. Ministerium für Ländlichen 
    Raum und Verbraucherschutz (Hrsg.), Stuttgart

mehr Infos unter

www.auerhuhn-schwarzwald.de

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Der Plastikmensch in Kirchzarten

Der Plastikmensch…
ist nach Kirchzarten gekommen
Erwachsene bleiben stehen und zücken ihr Handy, Kinder fragen ihre Eltern „was das denn ist“ und auch der Kunst fernstehende Passanten schenken der Skulptur einige Momente Aufmerksamkeit.
„Dann ist schon viel gewonnen“, könnte man meinen…Entdecken kann man beim Betrachten so manche bekannten Dinge: Vielerlei Verpackungen aus Plastik, vom Joghurtbecher über die Käseverpackung bis zur Weichspülflasche. Sieht genau so aus wie zu Hause im Bad, neben dem Waschmittel. Was hat es mit der rd. 3,5 Meter hohen Skulptur auf sich?
Geschaffen hat sie vor ca. fünf Jahren der Kappler Künstler Thomas Rees. Rees bediente sich einem alten Guss-Ofen, der den Kern der Skulptur darstellt. Der Guss-Ofen stammt noch aus einer Zeit vor dem Plastik. Um den Kern ist verschiedener Plastikmüll gewickelt. So wie der Plastikmensch von diesem Stoff umgeben ist, so prägend ist Kunststoff auch für uns Menschen. Kunststoff/Plastik umgibt uns gewollt, in vielerlei geschaffenen und sinnvollen Dingen und ungewollt, meist als Abfall am Straßenrand oder in der Natur herumliegend. In der Hand hält der Plastikmensch einen Speer mit einem Fisch. Der Fisch steht für die Meere, die mittlerweile ebenfalls voller Plastik sind. Rund um den Globus wird in den Weltmeeren Plastik verteilt, Fische verenden daran, das Plastik reichert sich in diesen an und gelangt über die Ernährungskette in den Menschen. Plastik treibt in riesigen Strudeln auf dem Meer und setzt sich langsam darin ab. Leider zersetzt oder verrottet es nicht, lediglich die Kunststoffteile werden immer kleiner. Der Plastikmensch ist eine Art Mahnmal, der die Menschen aufrütteln soll, ihren Plastikkonsum zu überdenken. Er soll auf dieses aktuelle Thema (mehr denn je) aufmerksam machen.

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