Bergstation

Wie die Kappler Seilbahn die Schauinslandbahn toppte: Klaus Gülker erzählt es Ihnen.

1899 wurde auch eine 5,3 km lange Transportseilbahn errichtet. Sie überquerte mehrfach das Kapplertal, hatte einen Höhenunterschied von 650 Meter zu bewältigen und führte zu der im Osten Kappels gelegenen Aufbereitungsanlage.

Die Seilbahn war als Zweiseilumlaufbahn konzipiert. Sie bestand aus einem Tragseil, auf dem die Hängewagen (Lore) auf Rollen laufen und einem Zugseil, das den Hängewagen bewegt. An der Bergstation trennte man die Wagen zum Füllen vom Zugseil. Die Bergstation bzw. die Verladestation diente zum Umladen des gewonnenen Roherzes aus der Grube Schauinsland. Nach dem Befüllen des Hängewagens wurden diese dann über einen Klemmmechanismus mit dem Zugseil der Seilbahn wieder verbunden und mit dem Erz ins Tal zur Erzaufbereitung transportiert.

Am 1. März 1900 schwebte der erste Materialhängewagen der Seilbahn mit Roherz beladen ins Tal.

Die Seilbahn stand auf 38 Holz- und vier großen Eisenmasten, um die großen Täler zu überwinden. Die längste Querung betrug 600 m und reichte vom Butzenhof bis hinüber zum Steinbühl auf der Jungbauernhöhe. Pfarrer Vitt beschrieb dieses Bild in seinem „Kappler Lied“ in einer Strophe.


Im November 1954 wurde die Seilbahn abgebaut. Bis heute kann man die letzten Fundamentreste der Bergstation unterhalb der Schautafel finden.

Quelle: Ortschronik „Kappel im Tal“, Chronik des Bergbaus am Schauinsland

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Der Plastikmensch in Kirchzarten

Der Plastikmensch…
ist nach Kirchzarten gekommen
Erwachsene bleiben stehen und zücken ihr Handy, Kinder fragen ihre Eltern „was das denn ist“ und auch der Kunst fernstehende Passanten schenken der Skulptur einige Momente Aufmerksamkeit.
„Dann ist schon viel gewonnen“, könnte man meinen…Entdecken kann man beim Betrachten so manche bekannten Dinge: Vielerlei Verpackungen aus Plastik, vom Joghurtbecher über die Käseverpackung bis zur Weichspülflasche. Sieht genau so aus wie zu Hause im Bad, neben dem Waschmittel. Was hat es mit der rd. 3,5 Meter hohen Skulptur auf sich?
Geschaffen hat sie vor ca. fünf Jahren der Kappler Künstler Thomas Rees. Rees bediente sich einem alten Guss-Ofen, der den Kern der Skulptur darstellt. Der Guss-Ofen stammt noch aus einer Zeit vor dem Plastik. Um den Kern ist verschiedener Plastikmüll gewickelt. So wie der Plastikmensch von diesem Stoff umgeben ist, so prägend ist Kunststoff auch für uns Menschen. Kunststoff/Plastik umgibt uns gewollt, in vielerlei geschaffenen und sinnvollen Dingen und ungewollt, meist als Abfall am Straßenrand oder in der Natur herumliegend. In der Hand hält der Plastikmensch einen Speer mit einem Fisch. Der Fisch steht für die Meere, die mittlerweile ebenfalls voller Plastik sind. Rund um den Globus wird in den Weltmeeren Plastik verteilt, Fische verenden daran, das Plastik reichert sich in diesen an und gelangt über die Ernährungskette in den Menschen. Plastik treibt in riesigen Strudeln auf dem Meer und setzt sich langsam darin ab. Leider zersetzt oder verrottet es nicht, lediglich die Kunststoffteile werden immer kleiner. Der Plastikmensch ist eine Art Mahnmal, der die Menschen aufrütteln soll, ihren Plastikkonsum zu überdenken. Er soll auf dieses aktuelle Thema (mehr denn je) aufmerksam machen.

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