Was das Wirtshaus mit dem Rathaus verbindet: Klaus Gülker erzählt es Ihnen.
Die Gemeinde Kappel hatte den Wunsch, eine eigene „Stube“ für alle öffentlichen Angelegenheiten zu errichten: für Gemeinderatssitzungen und Bürgerversammlungen, für Dorffeste und Familienfeiern, auch für die Unterbringung und Beköstigung durchziehender Gesellen und Hausierer. Nicht zuletzt brachte auch der Bergbaubetrieb Leute von auswärts nach Kappel, für die man ein Gasthaus brauchte. Nach Genehmigung durch die Obrigkeit erbaute man 1755 als „Gemeindestube mit Tavernen Recht“ das Gasthaus zum Kreuz. Interessant zu wissen, dass sich die Gemeinde Kappel für alle Zukunft das Recht sichern ließ, dass in ihm jederzeit weitere Ratssitzungen stattfinden können. Seit 1898 bewirtschaftet die Familie Hug, heute in der vierten Generation, das historische Gasthaus zum Kreuz.
Gerne kehrten hier Bergwerksdirektoren und andere gut betuchte Freiburger ein. Im Bauernstüble trafen sich nach Kriegsende mehrfach Leo Wohleb und Dr. Albert Schweitzer, um über die Inhalte der zu erwartenden gemeinsamen Verfassung der Bundesländer Baden und Württemberg zu sprechen.
Quellen:
(1) Kappel im Tal. Dorfgemeinde und Stadtteil – Eine Ortsgeschichte - , Freiburg 1993,
(2) 26 historische Gasthäuser in Baden, Frank Joachim Ebner