Transportseilbahn

Warum hier früher von stiller Natur keine Rede sein konnte: Klaus Gülker erzählt es Ihnen.

Material- bzw. Transportseilbahn

1899 wurde eine neue Erzwäscherei (Erzaufbereitung) am Ausgang des Kappler Tales errichtet. Um die Erze nicht mehr mit Fuhrwerken vom Schauinsland zur Erzwäscherei schaffen zu müssen, wurde 1899 auch eine 5,3 km lange Materialseilbahn errichtet. Sie überquerte mehrfach das Kapplertal, hatte einen Höhenunterschied von 650 Meter zu bewältigen und führte zu der im Osten Kappels gelegenen Aufbereitungsanlage. Diese Anlage lag günstig zum Anschluss an die Höllentalbahn, die 1887 fertiggestellt worden war. Damit lag der Gleisanschluss nur etwa 500 Meter von den Erzverladebunkern entfernt.

Am 1. März 1900 schwebte der erste Materialhängewagen der Seilbahn mit Roherz beladen an der Seilbahn.

Die Seilbahn (erbaut durch die Firma Bleichert in Leipzig) wurde als ein Meisterwerk der Technik bezeichnet und war lange Jahre Wahrzeichen von Kappel. Sie stand auf 38 Holz- und vier großen Eisenmasten, um die großen Täler zu überwinden. Die längste Querung betrug 600 m und reichte vom Butzenhof bis hinüber zum Steinbühl auf der Jungbauernhöhe. Pfarrer Vitt beschrieb dieses Bild in einer Strophe seines „Kappler Liedes“ .

Im November 1954 wurde die Seilbahn abgebaut, die über ein halbes Jahrhundert lang zum Bild des Kappler Tals gehört hatte. Heute kann man noch vereinzelt Fundamentreste des Bergbaus in Kappel finden. Hier, an dieser Tafel (siehe Foto), kreuzte die Seilbahn den Weg, und man kann die Vertiefung des Fundamentes für den Eisenmast in ca. 20m Entfernung erkennen.

 

Quelle: Ortschronik „Kappel im Tal“, Chronik des Bergbaus am Schauinsland

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Der Plastikmensch in Kirchzarten

Der Plastikmensch…
ist nach Kirchzarten gekommen
Erwachsene bleiben stehen und zücken ihr Handy, Kinder fragen ihre Eltern „was das denn ist“ und auch der Kunst fernstehende Passanten schenken der Skulptur einige Momente Aufmerksamkeit.
„Dann ist schon viel gewonnen“, könnte man meinen…Entdecken kann man beim Betrachten so manche bekannten Dinge: Vielerlei Verpackungen aus Plastik, vom Joghurtbecher über die Käseverpackung bis zur Weichspülflasche. Sieht genau so aus wie zu Hause im Bad, neben dem Waschmittel. Was hat es mit der rd. 3,5 Meter hohen Skulptur auf sich?
Geschaffen hat sie vor ca. fünf Jahren der Kappler Künstler Thomas Rees. Rees bediente sich einem alten Guss-Ofen, der den Kern der Skulptur darstellt. Der Guss-Ofen stammt noch aus einer Zeit vor dem Plastik. Um den Kern ist verschiedener Plastikmüll gewickelt. So wie der Plastikmensch von diesem Stoff umgeben ist, so prägend ist Kunststoff auch für uns Menschen. Kunststoff/Plastik umgibt uns gewollt, in vielerlei geschaffenen und sinnvollen Dingen und ungewollt, meist als Abfall am Straßenrand oder in der Natur herumliegend. In der Hand hält der Plastikmensch einen Speer mit einem Fisch. Der Fisch steht für die Meere, die mittlerweile ebenfalls voller Plastik sind. Rund um den Globus wird in den Weltmeeren Plastik verteilt, Fische verenden daran, das Plastik reichert sich in diesen an und gelangt über die Ernährungskette in den Menschen. Plastik treibt in riesigen Strudeln auf dem Meer und setzt sich langsam darin ab. Leider zersetzt oder verrottet es nicht, lediglich die Kunststoffteile werden immer kleiner. Der Plastikmensch ist eine Art Mahnmal, der die Menschen aufrütteln soll, ihren Plastikkonsum zu überdenken. Er soll auf dieses aktuelle Thema (mehr denn je) aufmerksam machen.

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