Soundscape Wald Prangenkopf

Wald, Prangenkopf
Viele Bewohner des Waldes sind scheu und bei einem Spaziergang wohl selten zu hören. Die meisten Säugetiere rufen bevorzugt in der Dämmerung und der Nacht. Im Folgenden werden einige dieser Waldbewohner akustisch vorgestellt.

Tonaufnahme 01a: „Bellserie eines Rotfuchsrüden“
Aufnahme aus dem Tierstimmenarchiv des Museums für Naturkunde in Berlin, Autor Günter Tembrock.

Tonaufnahme 01b: „Bellstrophe einer Rotfuchsfähe“
Aufnahme aus dem Tierstimmenarchiv des Museums für Naturkunde in Berlin, Autor Günter Tembrock.

Der Rotfuchs1

Mit lautem, lang gezogenem Bellen warnt der Fuchs vor Gefahr. In der Paarungszeit von Dezember bis Februar, der sogenannten Ranz, ertönt das „Ranzbellen“. Daneben gibt es ein reiches Repertoire an Lauten, mit denen Füchse untereinander kommunizieren.

1 https://www.deutschewildtierstiftung.de/wildtiere/fuchs

 

Tonaufnahme 02a: „Reh, Schrecken“
Aufnahme aus dem Tierstimmenarchiv des Museums für Naturkunde in Berlin, Autor Karl-Heinz Frommolt.

Tonaufnahme 02b: „Rehbock, Schrecken“
Aufnahme aus dem Tierstimmenarchiv des Museums für Naturkunde in Berlin, Autor Karl-Heinz Frommolt. Schrecken eines Rehbockes, der in Begleitung einer Ricke ist. Zumindest der Bock ruft, die Ricke evtl. auch, Entfernung ca. 40 m.

Europäisches Reh2

Diese dem Fuchs nicht unähnlichen Belllaute werden in der Jägersprache als „Schrecken“ bezeichnet. Sie gehören zu den häufigsten Lautäußerungen der Rehe. Sie sind immer dann zu hören, wenn eine Gefahr wahrgenommen wird, aber noch nicht identifiziert ist. Sie signalisieren dem nahenden Feind, dass eine weitere Annäherung sinnlos ist. Sie dienen aber auch dazu, Artgenossen die eigene Position mitzuteilen.

2 Reidar Andersen, Patrick Duncan, John D. C. Linnell (Hrsg.): The European Roe Deer: The Biology of Success. Scandinavian University Press, Oslo 1998, ISBN 82-00-37682-6.

 

Tonaufnahme 03a: „Igel, Boxen“
Aufnahme aus dem Tierstimmenarchiv des Museums für Naturkunde in Berlin, Autor Günter Tembrock

Tonaufnahme 03b: „Igel, Keckern“
Aufnahme aus dem Tierstimmenarchiv des Museums für Naturkunde in Berlin, Autor Günter Tembrock

Tonaufnahme 03c: „Igel, Rufreihe“
Aufnahme aus dem Tierstimmenarchiv des Museums für Naturkunde in Berlin, Autor Günter Tembrock

Igel, Braunbrustigel3

Igel sind sehr geräuschvolle Tiere und haben mit Sicherheit schon viele Menschen in ihrem Garten mit ihren Lauten erschreckt. Sie rascheln laut durchs Unterholz, schmatzen und schnaufen. Treffen die Einzelgänger in der Paarungszeit auf einen rivalisierenden Artgenossen, keckern, fauchen oder kreischen sie sogar.

3 https://www.deutschewildtierstiftung.de/wildtiere/igel

 

Tonaufnahme 04: „Eichhörnchen, Kontaktruf“
Aufnahme aus dem Tierstimmenarchiv des Museums für Naturkunde in Berlin, Autor Andreas Gnensch

Das Eurasische Eichhörnchen4

Diese Laute des Eichhörnchens sind Zeichen von Erregung. Daneben nutzt es aber auch vielfach seinen buschigen Schwanz als Ausdrucksmittel zur Kommunikation.

4 https://www.eichhoernchen.info/wissenswertes/leben-in-der-natur/

 

Tonaufnahme 05a: „Wildschwein, Ruf“
Aufnahme aus dem Tierstimmenarchiv des Museums für Naturkunde in Berlin, Autor Günter Tembrock.

Tonaufnahme 05b: „Wildschwein, Bachen, Kontaktlaute“
Aufnahme aus dem Tierstimmenarchiv des Museums für Naturkunde in Berlin, Autor Günter Tembrock.

Tonaufnahme 05c: „Wildschweine, Waldrand, Pfeiferberg“
Frühlingsabend, 07.04.2019, 18:40, Wildschweinlaute, Waldrand am Pfeiferberg.

Das Wildschwein5

Wildschweine sind sehr intelligente, sozial hochentwickelte Tiere. Da verwundert es nicht, dass sie über ein vielfältiges Lautrepertoire verfügen, mit denen sie sich in der Gruppe mitteilen.

5 https://www.waldwissen.net/wald/wild/management/lwf_schwarzwildproblem/index_DE

 

Soundscapes - Tonaufnahmen und Texte: Dr. Sandra Müller

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Lebensraum Mensch

Lebensraum Mensch.

Mit diesem Stichwort ist die Existenzgrundlage des Menschen umfassend getroffen, wobei jener Raum das vielfältig außermenschliche Leben voraussetzt. Wir Menschen bilden mit Tieren, Pflanzen und der gesamten substantiellen Natur eine Lebensgemeinschaft. Gemeinschaft heißt auch, dass wir nur als soziale Wesen überleben können und mit Verstand und Vernunft die menschlichen Fähigkeiten erhalten haben, das Zusammenleben selbst zu gestalten und zu organisieren. Überall wo Menschen leben, ist hierfür schon Raum gegeben bzw. genommen worden, durchaus einschneidend für die bereits vorhandene Natur, oft segensreich, noch öfter schadhaft. Unsere Lebensräume sind sehr unterschiedlich begütert, ärmlich und (zu) reich. Während zahllose Menschen mit dem Dürftigsten ihr nacktes Leben erhalten müssen, dürfen wir in unseren Breiten häufig aus dem Vollen schöpfen. Wir haben Arbeit, Erwerb und Bildungschancen, nehmen teil am kulturellen Fortschritt, an der Veredelung unseres Daseins durch gestaltete Kunst und schöngeistigen Genuss. Zudem sind wir ohne unser Zutun in eine wundervolle Landschaft hineingeboren, welche wir verantwortungsvoll zu erhalten bemüht sein müssen.

Hierfür wurde ein überregionales Projekt gestartet, das von der UNESCO als Naturerbe anerkannte Biosphärengebiet, mit dem Ziel, unseren unmittelbaren Lebensraum bewusst wahrzunehmen, ihn lebendig und nachhaltig zu bewahren, ihn auszugestalten und für die Zukunft zu pflegen: „Livingroom for future“.

Dass die Kappler Gemarkung zum ausgewiesenen Biosphärengebiet Schwarzwald gehört und dadurch die Stadt Freiburg sich auch dieses Kulturgut auf ihre grüne Fahne schreiben darf, ist ein Gewinn für Mensch und Natur unseres Gemeinwesens.

Die Aufgabe der weiteren Gestaltung dieses großartigen Projektes ist auch uns Bürgern in die Hand gegeben. Besonders der Kunst- und Kulturverein in Kappel nimmt sich dieser arbeitsintensiven Aufgabe an. Zur Präsentation und zum Erlebenkönnen unserer geschichts- und kulturträchtigen Heimat wird schwerpunktmäßig ein Themenweg konzipiert und verwirklicht, an dessen Stationen (Infotafeln, Skulpturen und Soundscapes) man der Lebensgestaltung unserer Vorfahren begegnen kann, Ihrer Arbeit, ihres Glaubens, ihrer Tradition, ihres Zusammenseins, bis hin zur Lebensweise unseres 3. Jahrtausends. Dabei werden wir kunstreich auf unsere Jetzt-Zeit mit ihren Errungenschaften und tiefgreifenden Problemen aufmerksam gemacht zur eigenen Bewusstwerdung, was Dasein und öffentliches Zusammenleben heißt, uns aber auch zeigt, wie gefährdet sich alles Lebendigsein, umrahmt von Himmel und Erde, darstellt.

Freiburg-Kappel, im August 2020

 

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